Auswandern nach Schweden: Die häufigsten Fragen (und ihre Antworten)

Überlegst du, auswandern nach Schweden? Dann hast du sicherlich viele Fragen: Welche Schritte du unternehmen musst, was ein Umzug nach Schweden kostet und wie das Leben in Schweden aussieht. In diesem Umzugstipp beantworten wir die häufigsten Fragen.

Da sich der Hauptsitz von Moveria in Schweden befindet, mussten wir nicht weit suchen, um Antworten zu finden! Also lies weiter und erfahre alles über die Einzelheiten des Umzugs nach Schweden!

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Warum wandern viele Schweizer nach Schweden aus?

Jedes Jahr wandern ungefähr zwischen 700 und 800 Schweizer nach Schweden aus. Aber was macht Schweden für Schweizer so attraktiv? Häufig genannte Gründe für eine Auswanderung sind: die Weite und die Natur, die niedrigen Hauspreise und der ruhigere Lebensstil der Schweden.

Dass sich Schweizer in Schweden heimisch fühlen, zeigt sich auch an den Rückwanderungszahlen. Von allen Schweizern, die nach Schweden ziehen, kehren 42% schließlich wieder zurück. Dies ist die niedrigste Rückwanderungsrate aller europäischen Länder.

Im Jahr 2015 interviewten wir zwei Schweizer, die nach Schweden gezogen sind. Bist du neugierig auf ihre Erfahrungen? Lies dann diesen Artikel!

Wo in Schweden leben die meisten Schweizer?

In absoluten Zahlen leben die meisten Schweizer in und um Stockholm (ungefähr 2’000 Schweizer). Betrachtet man jedoch den Anteil der Schweizer an der Gesamtbevölkerung pro Gemeinde, so findet man die höchste Dichte an Schweizern in den ländlicheren Provinzen Värmland und Dalarna.

Was halten die Schweden von Schweizern?

Generell werden Schweizer in Schweden sehr herzlich aufgenommen. Schweizer gelten als unternehmerisch, arbeitsam und passen gut in die schwedische Kultur. Aus diesem Grund haben in der Vergangenheit sogar schwedische Gemeinden aktiv Schweizer Familien geworben, um ein Haus zu kaufen und ein Leben aufzubauen.

Kann man einfach nach Schweden auswandern?

Als Schweizer, und somit als EU-Bürger, hast du das Recht, drei Monate lang in Schweden zu bleiben, sei es für Urlaub, Arbeit oder Studium. Wenn du in Schweden Arbeit suchst, darfst du sechs Monate bleiben, ohne dich registrieren zu müssen. Planst du, länger als ein Jahr in Schweden zu bleiben, musst du dich beim Finanzamt (Skatteverket) anmelden. Du kannst dann ein Aufenthaltsrecht erhalten, wenn du nachweisen kannst, dass du für deinen eigenen Lebensunterhalt sorgen kannst. In der Praxis bedeutet das, dass du mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllen musst:

• Du hast einen Arbeitsvertrag
• Du hast ein eigenes Unternehmen (in Schweden registriert)
• Du erhältst eine Rente/Altersvorsorge/Leistungen
• Du verfügst über genügend Eigenkapital

Wenn du mit deiner Familie nach Schweden ziehst, muss nur ein Familienmitglied diese Bedingungen erfüllen.

Auf der Website von Skatteverket findest du alle Informationen zu den Bedingungen für einen Wohnsitz in Schweden.

Wie viel Eigenkapital benötige ich, um nach Schweden auszuwandern?

Wenn du nach Schweden umziehen möchtest, aber kein nachweisbares festes Einkommen hast, kannst du auch auf Basis deines Eigenkapitals ein Aufenthaltsrecht erhalten. Du musst dann nachweisen können, dass du über ausreichende Finanzen verfügst, um ein Jahr lang in Schweden leben zu können. Es gibt keine genauen Zahlen darüber, wie viel Geld du benötigst, aber auf Foren geben Experten an, dass die meisten Gemeinden zwischen 100.000 und 150.000 Schwedische Kronen pro Erwachsenem und 50.000 SEK pro Kind fordern.

Was benötige ich, um nach Schweden auszuwandern?

Wie bereits oben beschrieben, benötigst du für die Auswanderung nach Schweden ein Einkommen oder ausreichend Eigenkapital. Zusätzlich ist es – bis du eine Schwedische Personennummer hast – notwendig, eine Krankenversicherung zu haben, die in Schweden gültig ist. Um nach Schweden auszuwandern, benötigst du natürlich auch eine Unterkunft. Also zusammengefasst sind die wichtigsten Dinge, die du zum Auswandern nach Schweden benötigst, wie folgt:

• Einkommen in Schweden oder ausreichend Eigenkapital
• Krankenversicherung mit ausreichender Deckung in Schweden
• Wohnraum in Schweden

Schritt-für-Schritt-Plan zur Auswanderung nach Schweden

Du hast dich entschieden, nach Schweden auszuwandern. Welche Schritte musst du nun unternehmen? Hier findest du eine Liste der Dinge, die du auf jeden Fall regeln solltest:

• (Temporären) Wohnraum in Schweden organisieren
• Krankenversicherung mit ausreichender Deckung in Schweden abschließen
• Innerhalb von 6 Monaten nach der Ankunft eine Einkommensquelle in Schweden sichern: einen Job finden oder ein eigenes Unternehmen gründen, oder über genügend Eigenkapital verfügen, um das erste Jahr zu überstehen
• Bei Skatteverket (schwedisches Finanzamt) anmelden und eine Personennummer erhalten
• Mit deiner Personennummer kannst du nun alles in Schweden regeln: ein Bankkonto eröffnen, Versicherungen abschließen, usw.

Wie du siehst, handelt es sich hierbei um einen sehr knappen Aktionsplan. Möchtest du spezifischere Informationen? Auf der Webseite Quietnovember findest du einen sehr detaillierten Plan von zwei Experten, die bereits Erfahrungen gesammelt haben.

Auf der Webseite der Schweizer Regierung findest du einen allgemeinen Überblick darüber, was du in der Schweiz regeln musst, wenn du auswanderst.

Auswandern nach Schweden ohne Arbeit

Es ist möglich, nach Schweden auszuwandern, auch wenn du dort noch keine Arbeit hast. Dies kannst du auf verschiedene Weisen angehen:

• Als EU-Bürger hast du das Recht, 6 Monate als Arbeitssuchender in Schweden zu bleiben. Es ist also möglich, ohne Arbeit nach Schweden zu ziehen und vor Ort nach einem Job zu suchen. Es ist jedoch ratsam, bereits im Voraus Schwedisch zu lernen, da dies die Jobchancen erheblich verbessert.
• Viele Schweizer gründen in Schweden ein eigenes Unternehmen. Vielleicht hast du in der Schweiz bereits ein eigenes Geschäft und kannst dieselbe Tätigkeit auch von Schweden aus ausführen. Oder vielleicht möchtest du in Schweden einen völlig neuen Weg einschlagen, wie etwa einen Campingplatz oder ein Hotel eröffnen. Auf jeden Fall musst du dein Unternehmen in Schweden gründen. Dies kannst du in den ersten Monaten deines Aufenthalts tun. Auf dem Blog Backtobasicsweden findest du eine persönliche Geschichte eines Schweizer Paares, das es auf diese Weise angegangen ist.
• Die dritte Option ist, in Schweden überhaupt nicht zu arbeiten. In diesem Fall musst du nachweisen, dass du über genügend Eigenkapital verfügst, um zumindest das erste Jahr zu überbrücken, oder dass du eine Schweizer Rente oder Leistungen hast, die du in Schweden weiterhin erhalten kannst.

Was kostet ein Umzug nach Schweden?

Die Kosten für einen Umzug nach Schweden können von etwa CHF 550 bis CHF 7700 variieren, abhängig von der Art des Umzugs. Wenn du nur einige Möbelstücke und Kartons verlegen möchtest, wirst du am unteren Ende der Kostenskala sein. Bei einem Umzug mit komplettem Hausrat solltest du mit mehreren tausend Franken rechnen. In der untenstehenden Tabelle findest du eine grobe Schätzung der Umzugskosten nach Schweden je nach Umzugsart.

Möchtest du genau wissen, was dein Umzug nach Schweden kosten würde? Fordere dann kostenlos und unverbindlich ein Angebot an. Wenn du das Formular auf unserer Website ausfüllst, erhältst du innerhalb weniger Tage Kostenvoranschläge von vier verschiedenen Umzugsunternehmen.

Was kostet ein durchschnittliches Haus in Schweden?

Wenn du auf der schwedischen Immobilienplattform «Hemnet» nachsiehst, wirst du schnell feststellen, dass die Wohnungen in Schweden deutlich günstiger sind als in der Schweiz. Wie immer bei Immobilien variieren die Preise je nach Art des Hauses und Standort.

Allgemein gilt, dass Häuser auf dem Land günstiger sind als Häuser in städtischen Umgebungen. Zudem gilt: Je weiter nördlich du gehst, desto günstiger sind die Wohnungen.

In Schweden findest du viele sehr günstige Häuser unter 100.000 Euro. Oft müssen diese Häuser noch renoviert werden und/oder haben keine Zentralheizung und manchmal sogar kein fließendes Wasser, keine Elektrizität oder Mobilfunkabdeckung. Aber dennoch bekommst du viel Haus für dein Geld! Vor allem im Vergleich zur Schweiz. Also, wenn du handwerklich geschickt und/oder abenteuerlustig bist, kannst du in Schweden bereits für 15.000 Euro ein Haus kaufen! Beachte jedoch, dass viele sehr günstige Häuser extrem abgelegen sind und/oder keine Wintervorzüge haben. Besonders in Nord-Schweden sind diese Häuser im Winter nicht komfortabel, weil dann beispielsweise die Wasserquelle gefroren oder der Weg eingeschneit ist. Lass dich also nicht von den niedrigen Hauspreisen blenden, sondern schaue dir genau die Lage und die Ausstattung des Hauses an.

Hier ein Überblick über die durchschnittlichen Hauspreise in Schweden:

Was ist Bostadsrätt (Wohnrecht)?

Wohnungen in Schweden sind fast nie zu verkaufen, aber du kannst ein «Wohnrecht» dafür erwerben. Das bedeutet, dass du einen Betrag an die Wohnungsbaugesellschaft zahlst, und dann noch eine monatliche Miete. Diese Konstruktion heißt «Bostadsrätt». Achte also auf diesen Begriff, wenn du online nach Wohnungen (und sehr selten auch nach (Ferien-)Häusern) suchst. Steht dort «Bostadsrätt», dann hast du kein sehr günstiges Kaufappartement gefunden.

Warum sind schwedische Häuser so günstig?

Die Häuser in Schweden sind deutlich günstiger als in der Schweiz. Aber wie ist das möglich? Es gibt mehrere Faktoren:

• Schweden ist ein unglaublich großes Land mit relativ wenigen Einwohnern. Dies bedeutet, dass es ein großes Angebot an Land mit einer relativ niedrigen Nachfrage gibt, wodurch der Preis für Grundstücke von selbst sinkt.
• Viele Häuser auf dem schwedischen Land sind aus Holz gebaut. Dies ist ein günstigeres Material als Ziegel, aus denen die meisten Häuser in der Schweiz gebaut sind.
• Viele günstige Häuser in Schweden liegen extrem abgelegen, in kleinen Dörfern ohne Arbeitsmöglichkeiten. Viele dieser Dörfer sind entvölkert und haben viel Leerstand. Als logische Folge sind die Häuser in diesen Dörfern stark im Preis gefallen.

Gibt es ein schwedisches Immoscout24.ch?

Ja, das gibt es. Das schwedische Pendant zu immoscout24.ch ist Hemnet.

Ist Schweden günstig zum Leben?

Schweden hat den Ruf, ein teures Land zu sein. In Wirklichkeit hält sich das aber in Grenzen: Durchschnittlich gesehen liegen die Schweiz und Schweden auf demselben Preisniveau, und das Leben in Schweden ist insgesamt sogar günstiger als in der Schweiz.

Bestimmte Dinge sind in Schweden teurer als in der Schweiz: Das bekannteste Beispiel ist Alkohol. Dieser ist in Schweden stärker besteuert und somit viel teurer als bei uns. Aber auch die meisten Lebensmittel und Dienstleistungen sind in Schweden etwas teurer als in der Schweiz.

Andererseits sind die Fixkosten in Schweden niedriger, wie zum Beispiel Hypotheken/Mieten, Energie und Versicherungen.

Für einen praktischen Überblick über die Lebenshaltungskosten in Schweden und der Schweiz kannst du Numbeo.com besuchen.

Wie hoch ist die Steuer in Schweden?

In Schweden zahlst du sowohl Einkommenssteuer auf regionaler als auch auf lokaler Ebene. Die Höhe der lokalen Einkommenssteuer variiert je nach Gemeinde und liegt bei etwa 29 bis 35% deines Einkommens.

Wenn du mehr als 540.700 Schwedische Kronen netto pro Jahr verdienst, musst du auch Staatssteuer zahlen. Diese Steuer beträgt 20% deines Nettoeinkommens (also nach Abzug der lokalen Steuer).

Es ist wichtig zu erwähnen, dass du in Schweden viel für die gezahlten Steuern zurückbekommst. So erhältst du eine staatliche Krankenversicherung, und sowohl die Kinderbetreuung als auch die Schulbildung sind kostenlos.

Wir hoffen, dass deine wichtigsten Fragen zum Auswandern nach Schweden beantwortet wurden. Möchtest du noch mehr wissen? Dann kannst du uns jederzeit eine Nachricht schicken oder einen Kommentar unter diesem Umzugstipp hinterlassen. Wir helfen dir gerne weiter!